Dienstag, 26. September 2006

Rückschau

nach genau einer Woche! :D Und im wahrsten Sinne des Wortes zwischen zwei Brüsten! :)

Eins für all diejenigen vorab, die noch entbinden werden: Dinge wie Damm-und andere Risse und die "echten" Wehen werde ich nur anschneiden! ;)

Los ging ja eigentlich schon Sonntag. Frohen Mutes fuhren wir gegen elf in die Klinik, wurden dort aber unverrichteter Dinge wieder nach Hause geschickt, weil irgendjemand versäumt hatte, mir zu sagen, dass Geburten nur morgens um 0830 eingeleitet werden.

Also die gleiche Prozedur noch mal am Montag, natürlich rechtzeitig. Gleich ging's ab in ein kleines Zimmer, dort ab ins Bett und dann kam auch schon die Ärztin mit diesem komischen Gel, das die Reife vorantreibt - sehr schön ausgedrückt. Das Gel wurde aufgetragen und dann musste ich zwei Stunden liegen, inclusive CTG. Passiert ist nicht so wahnsinnig viel... Mittags dann musste ich zum Kontroll-CTG, nachmittags um 1600 wurde die Gel-Prozedur dann noch mal wiederholt. Joa, ein leichtes Ziehen war ab und an zu spüren, aber das war auch alles.

In der Nacht dann, so gegen halb 12, ging es los, dass die Wehen (oder das, was ich bis zu dem Zeitpunkt dafür gehalten habe) anfingen und auch regelmässig kamen. Ich wurde dann in den Kreißsaal geschickt, dort wurde wieder ein CTG geschrieben, das x-te. Danach kam ich wieder in den mir schon bekannten kleinen Raum, mit der Anweisung, doch ein bißchen zu schlafen - und einem Schmerzmittel und einem Schlafmittel. Naja, das mit dem Schlafen hat nicht wirklich geklappt, das mit dem Schmerzmittel ging... Schlafen konnte ich erst, nachdem die Hebamme mir "erlaubt" hat, Micha anzurufen. Der Arme... Mitten in der Nacht, so gegen drei, kam er dann, durfte sich auf die Pritsche neben mich legen und mich so mit seiner Anwesenheit beruhigen. So konnte ich noch ein bißchen schlafen. Zu dem Zeitpunkt habe ich die Wehen für mich auf meiner persönlichen Schmerzskala von 1 bis 10 schon mal bei 12 eingestuft. Wenn ich gewusst hätte....

Um 9 waren wir dann endgültig wieder wach, von Wehen keine Spur mehr. Ein bißchen später kam der Oberarzt und untersuchte mich. Pralle Fruchtblase, Muttermund fingerdurchlässig... "Also, entweder Sie gehen jetzt wieder nach Hause und warten, bis es losgeht - oder wir leiten die Geburt ein, dann würde ich die Fruchtblase aufstechen!"

Für mich war klar, was ich wollte, Micha hat es genauso gesehen. Wieder nach Hause!? Noch länger warten!? No way..

Also durfte ich noch mal rübergehen in mein Zimmer, mich frischmachen und dann ging's wieder in den Kreißsaal. Ab an den Wehentropf, dann kam der Oberarzt und löste sein "Versprechen" ein. Auf jeden Fall habe ich, für eine weitere Geburt, jetzt nie mehr die Angst, ich könnte es "übersehen", wenn die Fruchtblase platzt - das kann man nicht :D
So gegen 11 fingen dann die Wehen an. Holla, das war schon was anderes als das in der Nacht. Ich sag's mal so: die Hebamme hat irgendwann das Fenster zugemacht.
Irgendwann war ich wie weggetreten. Die Hebamme ging mir mit ihrem "Nicht pressen, schön in den Bauch atmen!!" tierisch auf die Nerven, weil ich das gar nicht mehr KONNTE. Dass ich Micha nicht die Hand bei all dem gebrochen habe, wundert mich bis heute. Um viertel vor 2 war dann Schichtwechsel bei den Hebammen. Und die neue Hebamme war da ganz anders. "Wenn die nächste Wehe kommt, ziehen Sie mal die Beine an den Körper und pressen!" Fein, sowas wollte ich hören! Aber auch das Pressen war nicht so sehr angenehm. Aber zumindest ging es voran. Und dann sogar mit richtig Tempo. In einem Moment sagte die Hebamme noch "Ich kann schon die Haare sehen" und im nächsten Moment - so schien es mir - war schon alles vorbei.

Dann war er da, unser kleiner Sohn. Papa durfte die Nabelschnur durchtrennen, dann lag der Kleine auf meinem Bauch und ich hätte ihn am liebsten nie wieder hergegeben. Aber es musste ja sein, wiegen, waschen, anziehen, erste Untersuchungen. In der Zwischenzeit machte sich eine Ärztin dann an meinen Wunden zu schaffen. Ohne Betäubung, weil ihr leider die Spritze runtergefallen war - machte aber nichts, ich war ganz anderes gewohnt.

Eins auf jeden Fall für alle noch werdenden Mütter: so abgedroschen dieser Spruch auch klingt, dass man ratzfatz alles vergessen hat... Er stimmt! :D

Danach ging es dann mit der kleinen Familie in ein Separee, wo ich dann das erste Mal stillen durfte und wo dann auch noch so einige Tests mit Finn gemacht wurden, weil ja festgestellt werden musste, ob ich ihm den Diabetes mitgegeben habe oder nicht. Hab ich aber nicht, wie sich dann nach einigen Tagen und noch einigen Zuckertests rausstellte.

So gegen halb sechs waren wir dann wieder in unserem Zimmer und ich war völlig am Ende. Die vergangene Nacht, die Geburt - und dann konnte ich in der nächsten Nacht auch nicht schlafen, weil ich so aufgedreht war *seufz*

Am Freitag sind wir dann nach Hause gekommen und seitdem ist jeder Tag ein echtes Abenteuer. Aber eins, dass sich lohnt! :D

So, und nun muss ich wieder los, den vom Papa frischgewickelten Schatz stillen....
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